Am 8. April endet bekanntlich unser Support für Windows XP – gut 13 Jahre nach dessen Marktstart. Ich habe die Hintergründe hier bereits ausführlich hier im Blog dargestellt. Das Ende des Supports für XP bedeute auch, dass nach dem 8. April das Risiko steigt, dass das Betriebssystem von Hackern oder Online-Kriminellen angegriffen wird. Meine US-Kollegen liefern in einem Blog-Beitrag Ratschläge für Endanwender und kleine Unternehmen, was jetzt zu tun ist. Der wohl wichtigste Tipp: Vor dem 8. April auf ein aktuelles Betriebssystem wie Windows 7 oder 8.1 zu wechseln.
Schon heute gehört Windows XP laut unserem Microsoft Security Intelligence Report zu den am häufigsten angegriffenen Systemen. Bislang haben wir auftauchende Lücken durch Updates geschlossen. Aber an einem bestimmten Punkt verliert jedes ältere Modell die Fähigkeit, “up to date” zu bleiben und veraltet. Und dieser Punkt ist jetzt erreicht.
Angreifer stehlen heute oft persönliche Daten und Geschäftsinfos, sie handeln professioneller, handeln mit gestohlenen Informationen und anderen Kriminellen, die dieses für Identitäts-Diebstahl oder Bankbetrug nutzen. Auch der Zugang zu einem kompromittierten Rechner wird oft verkauft oder vermietet, damit Täter, die im Hintergrund bleiben, weitere Taten damit begehen können.
Microsoft hat stark in die Verbesserung der Sicherheit von Windows XP investiert, um Kunden besser zu schützen. Das Windows XP Service Pack 2 enthielt 2004 auch die Windows Firewall. Diese machte es viel schwerer, das System anzugreifen. Damit bot es wesentlich mehr Schutz, als die vorherige Version von Windows XP. Aber Firewalls sind heute längst nicht mehr genug, um Attacken abzuwehren.
Nach dem Ende des Supports muss nun mit verstärkten Angriffen auf Windows XP gerechnet werden. Hacker werden die auftretenden Sicherheitslücken, die dann nicht mehr geschlossen werden, gezielt angreifen und für ihre Zwecke ausnutzen.
Der Blog-Beitrag meiner Kollegen Rains listet diverse Alltagsszenarien auf, die für Windows XP-Nutzer nach dem 8. April verstärkt ausgesetzt sehen – vom Surfen im Internet über Kommunikation per E-Mail und Instant Messaging, Einsatz von USB-Sticks bis hin zu Würmern und Ransomware. Natürlich liefert der Beitrag auch Tipps zur Abhilfe.
Weitere Tipps zum Wechsel von Windows XP auf eine moderne Windows-Variante gibt es hier.
Gastbeitrag von Michael Kranawetter, Chief Security Advisor (CSA) bei Microsoft in Deutschland. In seinem eigenen Blog veröffentlicht Michael alles Wissenswerte rund um Schwachstellen in Microsoft-Produkten und die veröffentlichten Softwareupdates.